Wir gehen an den Start mit neuen Wanderungen. Nicht irgendwo im Mittelgebirge, sondern da, wo es überraschend anders ist. Wir wandern über die selbst gebauten Berge des Ruhrgebiets. Halden-Hügel-Hopping. Eine ganz andere Art, das Ruhrgebiet von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. Diese Tour führt vom Gelände der im Jahr 2000 geschlossenen Schachtanlage Ewald in Herten über den Beginn der Kunstachse Burgenland hinein in den Emscherbruch, hin zum Ewaldsee, dessen Geschichte sehr überraschend ist und der heute noch wirkt wie ein verwunschener Bergsee, obwohl er doch fast direkt neben der Autobahn liegt.
Weiter geht es über die alte Zechenbahntrasse durch den "Urwald" zurück in Richtung des Landschaftsparks Hoheward und hinauf auf den kleinen Berg, die Halde Hoppenbruch mit ihrem weithin sichtbaren Windrad. Kurze Verschnaufpause. Mit Schwung wieder bergab und auf der anderen Seite über die Panorama-Brücke auf die Halde Hoheward hinauf.
Über die sanften Serpentinen durch den in jeder Jahreszeit wundervoll anmutenden Taleinschnitt auf der Südseite des Ruhrgebeits-Berges hinauf bis zu dem Ding da oben auf dem Gipfel. Das Horizont-Observatorium. Weithin sichtbare und mittlerweile auch weithin bekannte Landmarke, außergewöhnlich wie der Blick von hier auf einen großen Bereich der Metropole Ruhr. Und natürlich erzähle ich Ihnen hier, was es mit diesen beiden Bögen für eine Bewandtnis hat.
Nach dem Rückweg durch die mittlerweile dichten Wälder sind wir nach ca. 4 Stunden zurück auf der Zeche Ewald, während ich Ihnen erzähle, wie man das eigentlich macht: Berge bauen. Dann haben wir etwa 10 - 11 km hinter uns gebracht mit einem maximalen Höhenunterschied von 100 m überwunden und Sie werden wissen, warum wir unsere selbst gebauten Berge so lieben.
Unsere Tour beginnt sozusagen "inne Siedlung": Startpunkt ist die Dreieckssiedlung in Recklinghausen-Hochlarmark. Wie haben die Bergleute früher gewohnt und warum immer direkt "anne Zeche"? Wie konnte man eigentlich am Wohnhaus schon feststellen, was einer war, "auffem Pütt"? Fragen über Fragen und reichlich Zeit für die Antworten auf unserer 11 km langen, 4,5 Stunden dauernden Tour, die weiter geht zum Gelände der alten Zeche Clerget (im Volksmund: Klärchen) und zu Hoffmanns Wollspinnerei, denn es gab ja nicht nur Bergbau hier bei uns.
In Recklinghausen-Süd kommen wir zur Kathedrale des Stroms, der neuen Mühle am Kanal und schauen uns mal an, wie Strandidylle auch ganz anders aussehen kann. Weiter führt uns der Weg ein Stück an einer Insel entlang, die über 40 km lang ist und an einem Fluss, den sie in 5 Jahren nicht mehr wieder erkennen.
Auf unserem Weg zurück zum Landschaftspark Hoheward grüßt uns von Ferne das mächtige Kraftwerk Herne, bevor wir über den Auftakt Ost eintauchen in das, was wir hier neu bauen. Über die Drachenbrücke erklimmen wir sanft die Halde Hoheward und 100 Meter weiter oben empfängt uns das moderne Stonehenge, die beiden Bögen des Horizontobservatoriums, weithin sichtbar und nach der Erläuterung, was es damit auf sich hat, auch gar nicht mehr so geheimnisvoll.
Durch die immer dichteren Wälder wandern wir langsam wieder hinab und beenden unsere Tour unter dem Förderturm der Schachtanlage Recklinghausen II im Stadtteilpark Hochlarmark.
Wie jetzt? Wandern in Bottrop und dann noch anne Emscher?
Genau da. In Bottrop. An der Emscher. In einer Gegend, die früher nur aus Wald und Wiesen bestand und die durch den Bergbau komplett umgewälzt wurde, "auf links gedreht", wie man bei uns sagt. Vom Fuß des "Monte Schlacko", wie man fast schon liebevoll die Halde hier nennt, geht es durch die alten, im Zuge der Industrialisierung entstandenen Arbeitersiedlungen zurück in die Anfänge der Region. Über die hier noch zu besichtigende (und zu riechende) Emscher als Abwasserkanal und den Emscherschnellweg hin zum Berne-Park. Das alte Klärwerk an der Bernemündung ist heute ein wundervoller Ort zum Verweilen, mit Restaurant und einem Röhrenhotel.
Weiter führt uns der Weg zum Emscher-Pumpwerk. Zu besichtigen ist hier, wie wir mit dem Bergbau unsere Region "tiefer gelegt" haben (das können wir nicht nur mit Autos!) und was das für Folgen heute und in der Zukunft hat. Die größten Eier Deutschlands sind auch noch zu sehen, bevor uns der Weg zurück führt, vorbei am Malakoff-Turm der Zeche Prosper-Haniel. "Ski fahren am Monte Schlacko, die ham doch ne Meise." Das waren noch die netteren Kommentare, als die Pläne bekannt wurden, auf der Halde in Bottrop eine riesige Indoor-Ski-Halle zu bauen. Heute ist es eines der schönsten Freizeitzentren der Region. Wir kommen daran vorbei und sehen die Anlage noch einmal in ihrer ganzen Pracht, wenn wir die Halde erklommen haben und der Tetraeder vor uns steht.
Auch den werden wir erklimmen und die Aussicht über ein gutes Stück Ruhrgebiet genießen, bevor wir nach fast sechs Stunden und 15 Kilometern wieder an unseren Ausgangspunkt zurückkehren.
Die Teilnahme an den Touren kostet pro Person 18 € bei einer Mindestteilnehmerzahl von 5 und einer Höchstteilnehmerzahl von 12 Personen.
Bitte beachten Sie meine AGB.
Nicht nur raus, auch rein!
Wenn es Sie nicht nach draußen zieht, Sie aber trotzdem gern etwas über das Ruhrgebiet erfahren möchten, komme ich gerne auch zu Ihnen mit einem Vortrag über Geschichte und Geschichten, Gegenwart und Perspektive dieser einmaligen Region.